Am 19. Oktober um 13.00 Uhr zeigt das nichtstaatliche professionelle Theater “Dirty Deal Teatro” im Theaterhaus “Jūras vārti” das Theaterstück “Drama Queen”, in dem die ukrainische Schauspielerin und Regisseurin Sofiya Melnikova ihre Erfahrungen als Flüchtling, lebendige Emotionen und persönliche Lebenserfahrungen schildert.
Diese reale Geschichte begann mit dem Angriff der Russen auf die Ukraine und setzte sich mit der Flucht aus dem kriegsgeplagten Charkiw nach Riga fort. “Dies ist die Geschichte, wie der Krieg mich in eine Drama-Queen verwandelte. Wie überlebt man die Flüchtlinge, die Angst, die Einsamkeit, die gescheiterte Liebe und das Zerbrechen einer achtjährigen Beziehung? Das Stück ist eine Reise, die auf meinen Flüchtlingserinnerungen basiert, die Geschichte, wie ich mich in Riga wiederfand und die emotionalen Wendungen auf dem Weg dorthin”, sagt Sofija Meļņikova, die Autorin des Stücks und Hauptdarstellerin.
Kurz nach der Premiere im vergangenen Dezember schrieb der Theaterkritiker Toms Čevers: “Obwohl wir nichts über das bisherige Schaffen der Darstellerin wissen, ist ihre Herangehensweise an den Text originell, ohne einen Hauch von übermäßig melodramatischen Gesten, ganz im Gegensatz zum Titel des Stücks. Sie zeichnet sich durch eine scheinbar neutrale Intonation aus, manchmal lächelt Sofiya Melnikova nervös, als ob das, was gesagt wird, nicht auf sie zuträfe. Doch gleichzeitig ist sie völlig entspannt und lässt sich zu den Rhythmen der im Gedächtnis ihres Körpers gespeicherten Tanzmusik bewegen. Vielleicht ist diese Distanzierung auch die einzige Möglichkeit der öffentlichen Reflexion über die unmittelbare und jüngste Erfahrung des Krieges. Wir können daher nur hilflos erahnen, welche emotionalen Ressourcen die Künstlerin in diesen anderthalb Stunden mobilisiert. Obwohl es den Machern der Performance nicht gelingt, eine Spannung aufrechtzuerhalten, die der Intensität von Sofiya Melnikova’s dokumentarischer Erfahrung entspricht, ist ihre Offenheit entwaffnend menschlich.”
Die Aufführung “Drama Queen” ist für den Preis der Schauspielnacht in der Kategorie “Kleinformatiges Theaterstück des Jahres” nominiert worden
Die Aufführung ist im Projekt “Lettische Schultüte” enthalten, das sowohl für Schüler der Oberstufe als auch für alle Interessierten geeignet ist.